Hast du dein Kind gestillt? Oder gehörst du zu denen, die es nicht konnten oder wollten?

Ich denke, es ist jeder werdenden Mama, aber auch jeder Frau, die schon Mama ist, klar, dass Stillen das Beste für jedes Baby ist. Aus diesem Grund wird auch oft gleich sehr heftig und abwertend reagiert, wenn eine Mama sagt: “Ich möchte nicht stillen.” Aussagen wie: “Dann brauchst du auch keine Kinder bekommen.” oder “Dann schadest du deinem Kind und gibst ihm nicht den richtigen Start ins Leben.” Sind in solchen Fällen leider keine Seltenheit. Doch es gibt viele verschiedene Gründe, weshalb eine Frau nicht stillen möchte und ich bin der Meinung, dass sich niemand darüber ein Urteil anmaßen sollte.

Um nun allen, die sich, aus welchem Grund auch immer, gegen das Stillen entscheiden oder für das Zufüttern, möchte ich einen Überblick über die verschiedenen Säuglingsersatznahrungen, also Flaschennahrungen, geben. Denn, die Regale sind voll unterschiedlicher Marken, Abkürzungen und Nummern. Ich hoffe, ich kann etwas Klarheit in diesen Wust und diese Fülle an Produkten bringen. 🙂

ErsatznahrungTypAnwendungBeschreibung
AnfangsmilchPrevon Geburt an– kann nach Bedarf gefüttert werden
– eignet für eine Ernährung des Säuglings ab der Geburt
– kann problemlos bis zur Beikosteinführung und diese begleitend gefüttert werden
– versorgt dein Baby mit allem, was es in dieser Zeit braucht
1von Geburt an– enthält oftmals Stärke und immer mehr Eiweiß -> soll für größere Sättigung sorgen
– nicht nicht nach Bedarf, sondern in einem, möglichst 4-Stunden-Rhythmus, füttern
– Stärke und zusätzliches Eiweiß kann Übergewicht, bereits in frühester Kindheit und auch im weiteren Leben, stark begünstigen
– kann bis zur Beikosteinführung und diese begleitend gefüttert werden
– versorgt dein Baby mit allem und mehr, als es in dieser Zeit braucht
Folgemilch2ab dem 6. Monat– nochmals mehr Stärke und Eiweiß enthalten
– höhere Dosierung an Eisen
– Umstellung auf diese Milch nicht notwendig, da die meisten Babys ab diesem Alter bereits Brei essen
– zusätzlich benötigte Nährstoffe und erhöhter Eisenbedarf werden durch ausgewogene Brei-Ernährung gedeckt
– erhöhter Anteil an Stärke und Eiweiß soll auch hier für eine längere Sättigung sorgen
– erhöhte Neigung deines Kindes, im Kindesalter und später an Übergewicht zu erkranken
– versorgt dein Baby mit allem und mehr, als es in dieser Zeit braucht
3ab dem 10. Monat– noch einmal Erhöhung der Anteile an Kohlenhydraten, Eiweiß und Nährstoffen, wie Eisen und verschiedenen Vitaminen
– durch ausgewogene Ernährung mit Familienessen bekommt dein Kind alle wichtigen Nährstoffe
– Umstellung auf diese Art der Folgemilch unnötig
– ab dem 11. Lebensmonat kann dein Kind Kuhmilch trinken
– erhöhte Aufnahme von Eiweiß und Kohlyenhydraten kann zu einer Entwicklung von Übergewicht führen
– versorgt dein Baby mit allem und mehr, als es in dieser Zeit braucht
HAPreSpezialnahrung, Hypoallergen, bei erhöhter Allergieneigung– empfohlen bei Eltern mit hoher Allergiebelastung (beide Eltern sind sehr allergisch)
– reduziert, verhindert nicht, das Allergierisiko auf Milcheiweiß, nicht aber auf Milchzucker (Laktose)
– Baby muss bereits ab dem ersten Tag mit Spezialnahrung gefüttert werden, sonst ist der Einsatz sinnlos und nicht zielführend
– kann problemlos bis zur Beikosteinführung und diese begleitend gefüttert werden
– versorgt dein Baby mit allem, was es in dieser Zeit braucht
– Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht
HA Folgemilch1Spezialnahrung, Hypoallergen, von Geburt an– enthält oftmals Stärke und immer mehr Eiweiß
– nicht nicht nach Bedarf, sondern in einem, möglichst 4-Stunden-Rhythmus, füttern
– Stärke und zusätzliches Eiweiß kann Übergewicht, bereits in frühester Kindheit und auch im weiteren Leben, stark begünstigen
– kann bis zur Beikosteinführung und diese begleitend gefüttert werden
– versorgt dein Baby mit allem und mehr, als es in dieser Zeit braucht
– Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht
2Spezialnahrung, Hypoallergen, ab dem 6. Monat– nochmals mehr Stärke und Eiweiß enthalten
– höhere Dosierung an Eisen
– Umstellung auf diese Milch nicht notwendig, da die meisten Babys ab diesem Alter bereits Brei essen
– zusätzlich benötigte Nährstoffe und erhöhter Eisenbedarf werden durch ausgewogene Brei-Ernährung gedeckt
– erhöhter Anteil an Stärke und Eiweiß soll auch hier für eine längere Sättigung sorgen
– erhöhte Neigung deines Kindes, im Kindesalter und später an Übergewicht zu erkranken
– versorgt dein Baby mit allem und mehr, als es in dieser Zeit braucht
– Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht
3Spezialnahrung, Hypoallergen, ab dem 10. Monat– noch einmal Erhöhung der Anteile an Kohlenhydraten, Eiweiß und Nährstoffen, wie Eisen und verschiedenen Vitaminen
– durch ausgewogene Ernährung mit Familienessen bekommt dein Kind alle wichtigen Nährstoffe
– Umstellung auf diese Art der Folgemilch unnötig
– ab dem 11. Lebensmonat kann dein Kind Kuhmilch trinken
– erhöhte Aufnahme von Eiweiß und Kohlyenhydraten kann zu einer Entwicklung von Übergewicht führen
– versorgt dein Baby mit allem und mehr, als es in dieser Zeit braucht
– Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht
Anti-RefluxARSpezialnahrung, Anti-Reflux, bei häufigem Aufstoßen und Spucken– als Zusatz für Säuglingsersatznahrung und als fertige Mischung erhältlich
– enthält Verdickungsmittel, was Spucken verhindern soll
– kann zu Bauchschmerzen und Unwohlsein führen, da Verdickungsmittel schwerer verdaulich sind für den unreifen Darm
– versorgt dein Baby mit allem, was es in dieser Zeit braucht
– Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht
Comfort/ ACSpezialnahrung, bei 3-Monats-Koliken, Verstopfungen, Blähungen– bessere Verträglichkeit duch leicht verdaulichere Zusammensetzung
– Besserung bereits nach einigen Tagen
– reduzierter Laktosegehalt
– enthält Stärke und kann zu erhöhter Neigung deines Kindes für Übergewicht im Kindesalter und später führen
– versorgt dein Baby mit allem und mehr, als es in dieser Zeit braucht
– Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht
SLSpezialnahrung, bei Kuhmilchunverträglichkeit durch Laktoseintoleranz, Kuhmilchproteinallergie, Galaktosämie– ausschließlich von Humana
– auf Sojaproteinbasis
– Soja kann allergieauslösend wirken
– kann zu Bauchschmerzen und Unwohlsein führen, da Soja schwerer verdaulich ist für den unreifen Darm
– erhöhter Anteil an Eiweiß und kann zu erhöhter Neigung deines Kindes für Übergewicht im Kindesalter und später führen
– versorgt dein Baby mit allem und mehr, als es in dieser Zeit braucht
– Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht
HNSpezialnahrung, bei häufigem oder langanhaltendem Durchfall– ausschließlich von Humana
– enthält Bananenpulver und Reisquellmehl
zur Stuhlregulierung
– kann zu Bauchschmerzen und Unwohlsein führen, da Bananenpulver und Reisquellmehl schwerer verdaulich sind für den unreifen Darm
– erhöhter Anteil an Eiweiß und kann zu erhöhter Neigung deines Kindes für Übergewicht im Kindesalter und später führen
– versorgt dein Baby mit allem, was es in dieser Zeit braucht
– Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht

Säuglingsersatznahrung wird in den meisten Fällen auf Basis von Kuhmilch bzw. Laktose aus Kuhmilch hergestellt. Dies kann bei Babys zu Unverträglichkeiten führen. Eine eigenmächtige Umstellung auf eine Spezialnahrung, egal aufgrund welcher Ursache sollte jedoch nicht vorgenommen werden. Treten Probleme bei der Fütterung oder der Verdauung deines Babys auf oder du hast das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, solltest du in jedem Fall deinen Kinderarzt konsultieren. Dieser kann verschiedene Tests durchführen und dich beraten, was für dich und dein Kind am Besten ist.

Fütterst du dein Baby bereits direkt nach der Geburt mit Säuglingsersatznahrung, dann ist es empfehlenswert, die erste Marke der Ersatznahrung für 6-8 Wochen zu füttern und danach im 4-Wochen-Rhythmus auf andere Marken zu wechseln. Jede Marke, welche Säuglingsersatznahrung anbietet, hat eine leicht variierte Zusammensetzung der Milch. Diese führt zu einem unterschiedlichen Geschmack jeder einzelnen. Um dein Baby früh an unterschiedliche Geschmacksrichtungen zu gewöhnen und es, beispielsweise, nicht zu sehr auf den Geschmack von Vanille zu prägen, sodass es später immer Essen präferieren wird, welches, wenn auch nur in sehr kleinen Teilen, Vanille enthält, ist ein Wechsel angeraten. Der Wechsel der Säuglingsersatznahrung erhöht später auch die Akzeptanz verschiedener Geschmacksrichtungen.

Eltern, die keine erhöhte Allergieneigung haben, sollten auf ein Füttern von HA-Nahrung verzichten. Da diese Art der Ersatznahrung vom Geschmack her bitterer ist als die “normale” Ersatzmilch, gibt es die Vermutung, dass sich Babys an den bitteren Geschmack gewöhnen. Der bittere Geschmack ist für uns im späteren Leben allerdings in vielen Punkten ein Warnsignal. Viele Lebensmittel sind oder werden bitter, wenn sie nicht genießbar sind. Wird aber nun dein Baby an diesen Geschmack gewöhnt, kann es sein, dass es ihm im weiteren Leben schwerer fällt, Ungenießbares zu erkennen. Dies erhöht die Gefahr einer etwaigen Lebensmittelvergiftung.

Du siehst, es gibt eine Vielzahl an Säuglingsersatznahrung. Für jeden ist etwas dabei. Das Wichtigste ist in jedem Fall, vor der Verwendung von Spezialnahrung Rücksprache mit deinem Kinderarzt zu halten.

Ich hoffe dir hat dieser Beitrag gefallen. Du hast trotzdem noch Fragen? Wünsche? Anregungen? Schreib mir gern. Ich freue mich darauf, alles zu beantworten.
Du wohnst in München oder Umland und möchtest gern eine persönliche Beratung? Dann Besuch mich gern auf meiner anderen Homepage.

Bleib gesund,

deine Nadja 🙂

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